Wandern
von Christine Wallisch
Wandererlebnis rund um St. Anton am Arlberg
In diesem Jahr bestiegen wir in Karlsruhe den ICE und fuhren über Zürich zu unserem diesjährigen Wanderziel: St. Anton am Arlberg. Nach der Mittagspause machten wir eine kurze Wanderung auf dem Sonnenweg, der am Hang über St. Anton verläuft und eine schöne Aussicht auf den Ort und das Tal bietet.
Beim Abendessen in unserem Hotel Grieshof planten wir den nächsten Tag, für den Regen vorhergesagt war. Wie angekündigt, starteten wir am Morgen in voller Regenausrüstung zu unserer Tageswanderung. Wir verließen St. Anton, wanderten durch den Arlbergstraßentunnel – mit 14 km der längste Straßentunnel Österreichs – und folgten dann dem Verlauf der Rosanna durch die beeindruckende Rosannaschlucht. Unser Ziel war die Wagner Hütte.
Ein Großteil der Gruppe hatte noch genügend Ausdauer und wanderte zusätzlich um den Verwall-Stausee. Die Staumauer mit der davor liegenden Hängebrücke und der imposanten Kulisse rund um den 3.065 Meter hohen Patteriol bot zahlreiche Fotomotive. Nach einer stärkenden Pause in der Wagner Hütte ging es auf dem Verwallweg zurück. Die „Älteren“ fuhren mit dem Bus und unternahmen später noch einen Spaziergang durch St. Anton – jenem Ort, der 2001 die Ski-WM austrug und sich für 2033 erneut bewirbt.
Am nächsten Tag starteten wir bei Sonnenschein zur Gampenbahn. Leider war die Weiterfahrt mit der Vallugabahn auf 2.811 Metern wegen Reparaturarbeiten nicht möglich. Von der Vallugaspitze aus wären es nur 14 Kilometer bis zum südlichsten Punkt Deutschlands gewesen. Stattdessen wanderten wir zur Ulmer Hütte auf 2.288 Metern Höhe. Der Weg war geprägt von Liften, Schneekanonen, Baumaschinen – Bäume oder Sträucher suchte man vergebens. Diese Talseite ist ganz auf den Winterbetrieb ausgerichtet.
Beim steilen Aufstieg kamen bei drei Teilnehmern Erinnerungen an das Jahr 2005 auf, als sie auf der Hütte übernachteten, während sie den Lechtaler Höhenweg von Hütte zu Hütte wanderten. Nach einer Pause auf der Hütte machten wir uns auf den Rückweg zur Bergstation der Gampenbahn und fuhren zurück nach St. Anton.
Nur wenige Schritte später erreichten wir die Rendlbahn und nutzten noch unsere Tageskarte. Bei herrlichem Wetter genossen wir den Ausblick auf das Tal, St. Anton und die gegenüberliegende Talseite, die wir am Vormittag erwandert hatten. Leider hatte das Restaurant dort bereits um 15 Uhr geschlossen – ein Hinweis darauf, dass nach dem Almabtrieb am Samstag viele Hotels und Betriebe bis zur Wintersaison pausieren.
Die Sonne blieb uns auch am Nachmittag treu, als wir unsere Eisbecher auf der Caféterrasse genossen. Bis zum Abendessen und dem gemeinsamen Abschiedsabend nutzten einige noch den Schwimmbad- und Wellnessbereich des Hotels.
Am Abend bedankten wir uns herzlich bei Bruno, der den Ausflug wieder einmal hervorragend organisiert hatte. Alle Teilnehmer hoffen, dass auch im nächsten Jahr eine etwa 35 Kilometer lange Wanderung direkt von der Unterkunft aus möglich ist – und nicht, wie früher, von Hütte zu Hütte.