Handball Damen 1
von Christine Wallisch
Lili Fischer hält in Handballkrimi zwei Punkte fest
TG Neureut – HSG St. Leon/Reilingen 2 29:28 (18:15)
Viel vorgenommen hatten sich die TGN Damen 1 gegen die Reserve der HSG St. Leon Reilingen. Nach der deutlichen Auswärtsniederlage vor Wochenfrist wollten die 1. Damenmannschaft vor dem zahlreichen heimischen Publikum die nächsten Punkte einfahren. Während die aus langer Verletzungspause zurückgekehrte Katrin Fett und die die wiedergenese Marit Bergesen ihre Mannschaft wieder unterstützen konnten musste das Trainer:innengespann Julia Dickgießer und Tim Heisterklaus mit Kim „Kimi“ Rudolf krankheitsbedingt auf eine seiner torgefährlichsten Spielerinnen verzichten. Dafür konnten sie auf Patricia „Paddy“ Hoffmann und Viktoria „Vicky“ Landwehr von den Damen 1b, die im Vorspiel souverän gezeigt hatten, wie ein Heimsieg aussehen kann, zurückgreifen.
Wie so oft begann die Partie zunächst ausgeglichen. Beide Teams feuerten von Anfang an aus allen Rohren, so dass es nach zehn Minuten bereits 5:5 stand. Dann aber fanden die Hausherrinnen, gestützt auf eine starke Lilian „Lili“ Fischer im Tor besseren Zugriff auf die Angriffsreihen der Gäste, bei denen zu Beginn vor allem Tabea Ernst immer wieder erfolgreich war. Durch Ballgewinne in der Abwehr gepaart mit dem angestrebten schnellen Spiel nach vorne konnte sich die TGN gegen Mitte der erste Halbzeit auf 8:5 absetzen. Doch die HSGlerinnen ließen das nicht lange auf sich sitzen und konnten nach knapp 20 Minuten den Ausgleich zum 11:11 erzielen. Insgesamt fielen in den ersten 30 Minuten auf beiden Seiten viele Tore, was aber auch der allgemeinen Schnelligkeit des Spiels geschuldet war. Die nächsten Minuten marschierten beide Mannscahften wieder im Gleichschritt bevor die Gastgeberinnen sich kurz vor der Halbzeit wieder etwas absetzen konnten.
Beim Stand von 18:15 fand das Trainer:innenduo Dickgießer/Heisterklaus in der Kabine lobende Worte für die bislang gezeigte Leistung seiner Schützlinge, warnte aber auch vor den kommenden 30 Minuten und forderte insbesondere auch spielerische Lösungen, sollte das Tempospiel auf Grund des Kräfteverschleißes nicht über die gesamte Spielzeit aufrechterhalten werden können. Zu Beginn der zweiten Halbzeit gelang es den TGN-Damen an die Erfolge des ersten Durchgangs anzuknüpfen. In der 38. Minute betrug die Führung der Hausherrinnen folgerichtig 23:19, ehe aber ein gewisser Bruch ins Spiel kam und insbesondere auch die Angriffsbemühungen nicht mehr so durchschlagend gestaltet werden konnten. Das Comeback von Katrin Fett fiel durch eine Disqualifikation, die aber nur die erste von insgesamt vier werden sollte, eher kurz aus. Nach Ablauf der daraus resultierenden Unterzahl gelang es den Gästen ihren Rückstand in der 45. MInute bis auf 24:23 zu verkürzen. Die TGN hielt jedoch weiterhin dagegen und antwortete mit zwei eigenen Treffern zum 26:23. In der verbleibenden Spielzeit waren selten noch beide Mannschaften zeitgleich vollzählig auf der Platte, ohne dass das Spiel besonders unfair geführt wurde. Da die Zeitstrafen sich jedoch auf beide Teams verteilten konnte keine der Kontrahentinnen entscheidend Kapital daraus schlagen. Vielmehr blieb das Spiel komplett offen, auch wenn die HSG in der 55. Minute beim 27:28 das erste und einzige Mal in Führung gehen konnte. Kurz danach schickten die Unparteiischen dann aber zunächst Katharina Schieszl auf die Tribüne. Der zugehörige 7m fand leider ebensowenig den Weg ins gegnerische Gehäuse wie der letzte Neureuter 7m 46 Sekunden vor Schluss beim Stand von 29:28. Zuvor hatte Natascha Philipp vom Kreis ihre Mannschaft wieder mit 29:28 in Front gebracht und mit Antje Bremer war nach ihrer dritten Zweiminutenstrafe bereits die dritte Spielerinnen vor Abpfiff aus dem Spiel ausgeschieden. Für die Neureuterinnen bedeutete dies nicht nur den Verlust ihrer an diesem Tag mal wieder erfolgreichsten Torschützin sondern auch einer wichtigen Säule in der Defensive. Doch ihre Mitspielerinnen warfen in den verbleibenden knapp eineinhalb Minuten nochmal alles in die Waagschale. Vanessa Kunsmann sah mit dem Schlusspfiff als vierte und letzte Spielerin den roten Karton und Lili Fischer sah sich nach Ablauf der regulären Spielzeit der erfolgreichsten HSG-Schützin Beke Alberring am 7m-Strich gegenüber. Die Parade gegen die bis dahin sieben Mal beim Strafwurf erfolgreiche Rückraumspielerin lies bei der TGN alle Dämme brechen. Der Jubel über den hart erarbeiteten Sieg kannte keine Grenzen.
Am kommenden Wochenende gilt es nun die spielerische Leistung der ersten Halbzeit zu konservieren und in der Abwehr noch die eine oder andere Schippe draufzulegen, wenn es für die Damen 1 der TGN ins Sportzentrum Nord 1 in Heidelberg geht. Gegnerinnen sind am Samstag, den 15.02.25, die TSV Handschuhsheim Frauen, denen man sich im Hinspiel mit 19:22 knapp geschlagen geben musste. Die Partie wird um 18 Uhr angepfiffen.
Es spielten: Lilian Fischer (Tor), Patricia Hoffmann (Tor), Katrin Fett, Marit Bergesen (2), Hannah Kuhn (3), Kathrin Häcker (4), Katharina Gehl (4), Natascha Philipp (3), Viktoria Landwehr (2), Vanessa Kunsmann (1), Antje Bremer (7/4), Melissa Mühl (1), Judith Pütz (2)