Handball Damen 1

von Christine Wallisch

Desolate Darbietung der Damen 1

HC Mannheim Vogelstang – TGN 39:16 (18:7)

Mit zwei Wochen harzlosem Training hatten sich die Damen 1 der TGN auf das erwartet schwere Auswärtsspiel beim HC Mannheim-Vogelstang vorbereitet und dabei durchaus immer wieder gute Ansätze gezeigt. Leider hatte sich das Neureuter Lazarett am Donnerstag dann noch um Hannah Kuhn erweitert, was durch den Einsatz von Jana „Dicke“ Dickebohm und Katrin Fett kompensiert wurde, so dass die Mannschaft sich am Samstagabend durchaus wohlgemut in der im Vergleich zur ungeheizten Halle nahezu kuschligen Kabine versammelte. Auf Grund von Problemen mit dem Licht in der Umkleide, welches immer wieder ausging, fand die Ansprache von Trainerin Julia Dickgießer im ständigen Hell-Dunkel-Wechsel statt.

Über diese Beschreibung wäre die TGN im Hinblick auf das folgende Spiel froh gewesen. Vielmehr entwickelte sich über die komplette Spielzeit ein rabenschwarzer Verlauf, der von einzelnen Funken an handballerisch-akzeptabler Leistung unterbrochen wurde. Im Angriff fanden die Neureuterinnen selten Lösungen gegen die aggressive 5:1-Deckung der Hausherrinnen, stattdessen häuften sich technische Fehler und Unsicherheiten mit dem eigentlich trotz fehlendem Haftmittel griffigen Spielgerät. So kamen die Karlsruherinnen nicht allzu oft zu aussichtsreichen Wurfmöglichkeiten und wenn, dann stellte sich, wie z.B. bei den wenigen Siebenmetern, die erarbeitet wurden, die gegnerische Torhüterin als wiederholt unüberwindbares Hindernis heraus. Knapp neun Minuten dauerte es so alleine bis zum ersten Neureuter Treffer. In der Zwischenzeit hatten die Gastgeberinnen bereits derer sechs erzielen können. Beim Stand von 11:1 nach knapp 13 Minuten versuchte Julia Dickgießer ihre Schützlinge in einer Auszeit wachzurütteln, was auch bedingt gelang. Die an diesem Tag beste Neureuter Schützin Kathrin Häcker konnte den Rückstand in der 22. Minute auf 14:6 verkürzen, doch bis zur Halbzeit gelang den Gästen dann wiederum nur noch ein Treffer, während die Mannheimerinnen weiterhin immer wieder gute Wurfmöglichkeiten über die Außen, aber auch Lücken in der zentraleren Abwehr der TGN fanden.

Beim Stand von 18:7 machte Julia Dickgießer in der Kabine klar, dass sie wenig überraschend stinksauer und alles andere als zufrieden mit der gezeigten Leistung war. Dennoch wollte das Team in den zweiten 30 Minuten kämpfen und versuchen, endlich das umzusetzen, zu dem es in der Lage ist. Doch auch nach Wiederanpfiff besserte sich die Lage nur kurz. In der 42. Minute konnte der Rückstand wiederum durch Kathrin Häcker noch einmal auf acht Tore verkürzt werden (22:14). In der Folgezeit hatten die frierenden Fans der TGN jedoch noch weniger Grund als zuvor sich warmzuklatschen, es folgte nämlich ein 10:0-Lauf der Kurpfälzerinnen, ehe Katharina „Kadda“ Gehl in der 54. Minute der nächste Neureuter Treffer gelang. Kurze Zeit erweiterte sie bittererweise das TGN-Verletzenlager nach einem unglücklichen Zusammenprall mit der Torhüterin des HC: Doch auch die darauffolgende Disqualifikation brachte den Karlsruherinnen keinen Vorteil, vielmehr ging das fröhliche Toreschießen der Mannheimerinnen nahezu ungehindert weiter. Am Ende stand eine mehr als ernüchternde 39:16-Klatsche zu Buche, die für Fassungslosigkeit im TG-Lager sorgte.

Dennoch dürfen die Damen 1 jetzt nicht die Köpfe in den Sand stecken. Am kommenden Samstag, den 30.11.2024, steht das vermutlich noch schwerere Auswärtsspiel gegen die Tabellenführerinnen der Saase 3 Leutershausen Handball auf dem Programm. Hier kann die Mannschaft hoffentlich eine Trotzreaktion zeigen und sich dann versöhnlich aus dem Handballjahr 2024 verabschieden. Die Begegnung in der Sachsenhalle in Hirschberg-Großsachsen beginnt um 15 Uhr. Die Damen 1 wünschen allen Verletzten gute und vor allem schnelle Besserung.

Es spielten: Lilian Fischer (Tor), Marit Aga Bergensen (1), Kathrin Häcker (5), Katharina Gehl (1), Natascha Philipp, Kim Rudolf (2), Antje Bremer (1), Melissa Mühl, Jana Dickebohm (4), Judith Pütz (2), Katrin Fett

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