Handball Damen 1
von Christine Wallisch
Kämpferische Mannschaftsleistung
TG 88 Pforzheim 2 – TG Neureut 23:26 (15:11)
Am vergangenen Sonntag begann für die 1. Damenmannschaft der TGN mit dem Auswärtsspiel gegen die Reserve der TG 88 Pforzheim die Verbandsligasaison 24/25. Nach einer eher durchwachsenen Vorbereitung mit personellen und organisatorischen Umstellungen im Damenbereich der TG Neureut ging das Team unter der Leitung des Trainer:innengespanns Stefan „Steve“ Rudolf und Julia Dickgießer in die Partie ohne selbst so richtig zu wissen, wie man die eigenen Siegchancen einzuordnen hatte.
Eine gewisse Verunsicherung war dem Spiel der Karlsruherinnen zu Beginn dann auch durchaus anzumerken. Die TGN-Abwehr musste sich zunächst erst noch auf den Pforzheimer Rückraum um die wurfstarke Dina Bergmane-Versakova, die auch immer wieder ein gutes Auge für ihre Mitspielerinnen bewies, einstellen und im Angriffsspiel boten sich durch schöne Zusammenspiele zwar eigentlich von Beginn an aussichtsreiche Wurfchancen, jedoch wollte das überaus harzige Spielgerät nicht den Weg ins Gehäuse der Gastgeberinnen finden. Erst nach über sechs Minuten gelang Antje Bremer der erste Neureuter Treffer. Auch eine frühe Auszeit brachte keine direkte Besserung. Die Goldstädterinnen nutzten ihre Erfahrung und die ungenügende Chancenauswertung der Gäste, um sich bis zur 16. Minute eine 10:2 Führung herauszuspielen. Kurze Zeit später (20. Minute) betrug die Hypothek beim 12:3 sogar bereits neun Treffer. Dann jedoch schienen die Neureuterinnen endlich in ihrem Spiel angekommen zu sein. Dank Ballgewinnen in der Abwehr und temporeichem, wenn auch weiterhin bei Weitem nicht fehlerlosem, Spiel nach vorne konnte der Rückstand sukzessive verkürzt werden. Quasi mit der Pausensirene gelang Kathrin Häcker der Treffer zum 15:11, so dass das Spiel in der Halbzeitansprache alles andere als verloren gegeben wurde. Vielmehr gab das Trainer:innenduo seinen Schützlingen für die zweiten 30 Minuten die Aufgabe, nicht zu viel auf einmal zu wollen und lieber langsam, aber konstant aufzuholen.
Nach Wiederanpfiff machten die TGN-Damen dann da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Die Abwehr fand im Zusammenspiel mit Geburtstagskind Lilian „Lili“ Fischer im Tor immer besseren Zugriff und im Angriff blieben zwar weiterhin einige technische Fehler nicht aus, die Torausbeute konnte aber dennoch im Vergleich zu den ersten 20 Minuten deutlich gesteigert werden. Als nach circa fünf gespielten Minuten dank dreier Zeitstrafen (1x Neureut, 2 x Pforzheim) plötzlich ungewohnt viel Platz auf dem Feld war, nutzten die Karlsruherinnen dies zu ihren Gunsten und so erzielte Katharina „Kadda“ Gehl den vielumjubelten 16:16-Ausgleich. Das Momentum kippt nun endgültig auf die Neureuter Seite, denn dank eines 9:0-Laufs, der auch durch eine Auszeit der Gastgeberinnen nicht gestoppt werden konnte, leuchtete in der 45. Minute „plötzlich“ ein 16:21 von der Anzeigentafel. Doch wer jetzt dachte, dass der Drops damit gelutscht war, irrte. Die Goldstädterinnen waren noch nicht gewillt den Gästen die beiden Punkte mit auf die Heimreise zu geben. Zudem schlichen sich ins Angriffsspiel in dieser Phase wieder vermehrt einfach Fehler, die die Hausherrinnen zumeist gnadenlos ausnutzten. Gut acht Minuten vor Spielende konnte Sarah Kraus den 21:22-Anschlusstreffer für ihr Team erzielen und die Neureuter Bank so zu ihrer letzten Auszeit zwingen. Das Coachingduo mahnt Ruhe und Ballsicherheit an, was jedoch beiden Seiten in der Folgezeit schwerfiel. Vielmehr dauerte es mehr als drei Minuten bis überhaupt wieder ein Treffer gelang. Antje Bremer konnte mit ihrem 10. Tor zum 21:23 an diesem Abend zwar noch nicht für die Entscheidung sorgen, doch beim 22:25 durch Marit Aga Bergesen gut anderthalb Minuten vor Schlussende war den Neureuterinnen der Sieg dann endgültig nicht mehr zu nehmen. Nach Abpfiff kannte der Jubel dann keine Grenzen mehr und so steht für die Damen 1 der TGN ein kämpferischer, handballerisch nicht immer hochklassiger 23:26-Auftakterfolg zu Buche.
In der Kabine wurde die Freude dann durch den langjährigen Headcoach Stefan „Steve“ Rudolf jäh getrübt als er für die Mannschaft unerwartet seinen sofortigen Rückzug als Trainer bekannt gab. Somit wird Julias Dickgießer in Zukunft alleine die Aufgabe als Cheftrainerin weiterführen. Die Mannschaft möchte sich bei Steve ganz herzlich für die letzten Jahre bedanken und freut sich schon ihn, wie er es versprochen hat, weiterhin als Zuschauer in der Halle begrüßen zu dürfen.
Es spielten: Lilian Fischer (Tor), Hannah Kuhn, Kathrin Häcker (5), Katharina Gehl (3), Natascha Philipp (1), Kim Rudolf (1), Antje Bremer (10), Melissa Mühl, Jana Dickebohm, Judith Pütz (4/3), Marit Aga Bergensen (2)