Handball Damen 1
von Christine Wallisch
Befreiungsschlag dank kämpferischer Leistung
Rhein-Neckar-Löwen – TG Neureut 22:26 (11:14)
Als Nachholspiel fand die Partie gegen die Rhein-Neckar-Löwinnen zu ungewohnter Zeit am Dienstagabend statt. Obwohl beide Mannschaften am vergangenen Wochenende noch gespielt hatten, boten sie dem lautstarken Publikum eine wenn auch über weite Strecken nicht unbedingt hochklassige, so doch kämpferische Leistung.
Die TGN fand in der Anfangsphase noch nicht direkt zu ihrem Spiel. In der Abwehr standen die Karlsruherinnen zwar bis auf individuelle Fehler und kleinere Abstimmungsschwierigkeiten wie so oft solide, während sie im Angriff wie diese Saison leider allzu oft technische Fehler und Fehlwürfe nicht vermeiden konnten. Die Hausherrinnen nutzen die Neureuter Abschlussschwäche, die sich in einer sechsminütigen Toredurststrecke manifestierte, um aus einem 3:3 eine 6:3-Führung herauszuspielen. Dann allerdings kam nach etwas mehr als zehn Minuten auch die TGN-Offensive etwas mehr in Fahrt. Dank schnellen Doppelpässen, wie von Cheftrainer Stefan „Steve“ Rudolf gefordert, konnten die Roten nach Ballgewinnen nun auch zeitweise ihr Konterspiel aufziehen und so zu einfachen Toren kommen. Im gebundenen Spiel waren es immer wieder die Außenspielerinnen, die durch druckvolles Stoßen aus dem Rückraum zu guten Wurfgelegenheiten kamen. Beim Stand von 7:7 nach 14 Minuten war die Begegnung dann auch wieder komplett offen. In der Folgezeit nahmen die Gäste immer mehr das Heft in die Hand und konnten so nach knapp 25 Minuten das erste Mal selbst mit drei Toren in Führung gehen (10:13). Gestützt auf eine gute Torhüterinnenleistung von Lilian „Lilli“ Fischer, die gegen ihre alte Mannschaft immer wieder glänzen konnte, eroberte sich die Neureuter Abwehr immer wieder den Ball und auch wenn die technischen Fehler sich leider immer noch nicht ganz abstellen ließen, konnte die Führung in dieser Höhe zumindest bis zum Pausenpfiff verteidigt werden (11:14).
Nach Wiederanpfiff konnte diese sogar noch weiter ausgebaut werden und beim Stand von 11:16 hofften der Neureuter Anhang bestimmt schon auf eine entspannte zweite Halbzeit. Doch davon waren alle Beteiligten an diesem Dienstagabend noch weit entfernt. Zunächst stellten die Löwinnen den Pausenabstand durch zwei Treffer ihrer Rückraumspielerinnen wieder her bevor kurze Zeit später zunächst der Höhepunkt an Wildheit des Spiels erreicht war. Drei Zeitstrafen gegen Spielerinnen und die Bank der RNL sowie eine gegen die TGN brachten die Neureuterinnen vermeintlich in eine komfortable Überzahlsituation, die sie jedoch nicht zu nutzen wussten. Dennoch hielten sie die Führung in der Folgezeit immer zwischen zwei und vier Treffern, auch nach einer Disqualifikation gegen die vor allem in der Abwehr wichtige Antje Bremer. Die Partie wurde in dieser Phase auf beiden Seiten immer hitziger und es schlich sich wieder eine gewisse Unsicherheit in das Angriffsspiel der TGN-Damen. Teilweise war der Rückraum zu dicht auf der Abwehr, so dass die ballführende Spielerin keine Anspielstation fand und auch die Chancenauswertung wurde wieder etwas schlechter. So gelang es den Löwinnen zehn Minuten vor dem Ende wieder den Anschlusstreffer zu erzielen (20:21), woraufhin Coach Steve Rudolf seine Schützlinge in einer Auszeit nochmal zu Ruhe und Konzentration ermahnte. Auch wenn das Spiel auf beiden Seite jedoch weiterhin eher hektisch blieb, konnten sich die Neureuterinnen trotz einer weiteren Zeitstraft vorentscheidend auf 21:25 absetzen und letztendlich einen hart erkämpften und psychologisch wichtigen 22:26-Sieg feiern. Die TGN-Damen 1 bedanken sich ganz herzlich bei ihren treuen Fans für die gewohnt lautstarke und ausdauernde Unterstützung.
Es geht für die Mannschaft nach nur einer Trainingseinheit am Sonntag, den 17.03.24, direkt weiter, wenn sie zum deutlich näheren Auswärtsspiel bei der Reserve des TSV Rintheim antritt. Das Karlsruher Stadtderby in der Sporthalle Rintheim beginnt um 17 Uhr.
Es spielten: Lilian Fischer (Tor), Leoni Dahnert (Tor), Marit Aga Bergensen, Hannah Kuhn, Kathrin Häcker (2), Lara Weidlandt (1), Katharina Gehl (1), Natascha Philipp,
Eva Karpf (3), Kim Rudolf (9/3), Annalena Schneider (5), Antje Bremer (2), Melissa Mühl, Katrin Fett (3)