Handball Damen 1
von Christine Wallisch
Schwarzer Sonntag für TGN Damen 1
Eigentlich starteten die TGN Damen 1 gut vorbereitet in die Partie gegen die HSG TSG Weinheim-TV Oberflockenbach: Im Donnerstagstraining hat Coach Stefan „Steve“ Rudolf seine Schützlinge auf die kommenden Gegnerinnen eingestellt, direkt vor dem Spiel hatte man sich nochmals das erfolgreiche Zusammenspiel aus der Vorwoche vor Augen geführt und an Selbstbewusstsein konnte es nach einem Rundenstart mit bis dato 8:0 Punkte auch nicht mangeln. Wie so oft im Leben und im Handball hing es aber schlussendlich an dem kleinen Wörtchen „eigentlich“.
Von Beginn an fanden die Karlsruherinnen nicht so richtig zu ihrem Spiel. In der Abwehr fand man nicht genug Zugriff auf die Hausherrinnen und im Angriff leistete man sich zu viele technische Fehler. Die Gastgeberinnen spielten wie vorhergesagt mit offensiven Abwehrformationen, sei es 4:2 oder 5:1. Wie damit umzugehen sein würde, hatte man eigentlich in der donnerstäglichen Trainingseinheit noch gemeinsam besprochen und eingeübt. Durch Einläuferinnen von allen Positionen brachte man auch durchaus etwas Verwirrung in die Abwehr, jedoch fehlt auf eigentlich allen Positionen allzu oft der Zug zum Tor, so dass man es nicht schaffte, zwei Spielerinnen zu binden und dann den trotz fehlendem Harz durchaus griffigen Ball noch weiterzuspielen. Das Prellen vor der Abwehr, zu dem man durch die vorhandenen Lücken verleitet wurde, wurde von den Weinheimerinnen immer wieder bestraft, die dadurch zu leichten Ballgewinnen und Kontertoren kamen. Eigentlich die Spielweise, die die TGN sich auf die Fahnen geschrieben hat und die auch in den vergangenen Spielen gut umgesetzt worden war. Die Bälle, die dann doch den Weg aufs gegnerische Gehäuse fanden, wurden zudem immer wieder Beute der Torhüterinnen der HSG. So konnten sich die Gastgeberinnen über 3:1, 6:3, 10:6 und 13:8 kontinuierlich immer weiter absetzen. Die TGN Damen gaben jedoch nie auf, sondern versuchten immer wieder selbst zu ihrem schnellen Spiel zu kommen. Stellweise gelang dies eigentlich auch ganz gut, man kam über eigene Konter oder schnelle Mitten zu leichten Toren. Doch im Gegenzug bekam man die Angriffsreihen der HSG nicht oft genug gestoppt. So wurde aus dem 16:12 in der 28. Minute dann bis zur Halbzeit leider wieder ein 19:13.
In seiner Kabinenansprache erklärte das Trainerteam die zweite Halbzeit zum Charaktertest und forderte von seinen Schützlingen deutlich mehr Willen, selbst ein Tor zu erzielen sowie eine kompromisslose Abwehrleistung. Dies konnte nach Wiederanpfiff allerdings nicht direkt umgesetzt werden, so dass sich Coach Rudolf bereits nach knapp drei Minuten zu seiner zweiten Auszeit gezwungen sah, um seine Mannschaft nochmals eindrücklich zu kämpferischen Höchstleistungen zu motivieren. Immer wieder zeigten die TGN Damen dann auch, was sie eigentlich können und schafften es sowohl durch schnelles Spiel nach vorne als auch im Positionsangriff zu Treffern zu kommen, jedoch fanden die Angriffsreihen der Hausherrinnen, auch nachdem man die starke Miriam Müller im linken Rückraum in eine enge Deckung nahm, immer wieder Lücken in der Neureuter Defensive. In der 40. Minute betrug der Rückstand beim 27:18 bereits neun Treffer, dennoch gab die TGN nicht auf und verkürzte nochmal auf 27:22. Doch die HSG ließ sich das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen, wie bereits im ersten Durchgang nutzen sie Ballgewinne immer wieder zu Kontertoren und kamen auch aus dem Positionsangriff zu Wurfchancen, gegen die Leoni „Leo“ Dahnert im Tor der TGN an diesem Abend machtlos war. Knapp 2,5 Minuten vor Spielende betrug der Rückstand dann zum ersten Mal besonders schmerzhafte zehn Tore (36:26), beim Schlusspfiff sollten es sogar elf sein, wobei man sich zumindest den bitteren 40. Gegentreffer ersparen konnte. Kämpferisch hat sich die Mannschaft an diesem schwarzen Sonntag aber trotz allem gezeigt, konnte die sonst bislang gezeigte gute Leistung aber in diesem Spiel leider nicht auf die Platte bringen.
Nun gilt es sich schnell wieder zu sammeln und unter der Woche trotz Ferien konzentriert zu trainieren, um am kommenden Sonntag, den 05.11.23, in der heimischen Neureuter Sporthalle wieder punkten zu können. Dann begrüßen die Damen 1 der TGN die Karlsruher Rivalinnen vom TSV Rintheim 2. Anpfiff der Partie ist um 18 Uhr. Hier wird sich zeigen, wie die Mannschaft mit diesem Rückschlag umgehen kann und wie der nächste Charaktertest ablaufen wird. Über lautstarke Unterstützung würde sich die Mannschaft wie immer sehr freuen.
Es spielten: Leoni Dahnert (Tor), Hannah Kuhn (1), Kathrin Häcker (4), Natascha Philipp, Eva Karpf (2), Kim Rudolf (4/1), Annalena Schneider (7/4), Antje Bremer (4), Melissa Mühl, Jana Dickebohm (1), Judith Pütz (1), Alena Stolz (3), Katrin Fett (1)