Handball Damen 1

von Hanna Janke

Vogelwild in Vogelstang

HC Mannheim Vogelstang – TG Neureut 32:33 (14:16)

Mit einer im Vergleich zum letzten Spiel stark veränderten Aufstellung, aber mit ungebrochener Motivation trat die 1. Damenmannschaft der TGN am vergangenen Samstag die Reise nach Mannheim-Vogelstang an. Das Trainerteam hatte seine Schützlinge auf den Gegner und den Ernst der Lage eingestellt, so dass allen klar war, dass dieses Woche 60 Minuten Kampf erforderlich sein würden, um am Ende zwei Zähler aus der Kurpfalz entführen zu können.

Wie so oft begann das Spiel ausgeglichen. Die Gastgeberinnen starteten mit der von den Neureuter Trainer:innen vorhergesagten offensiveren Abwehr mit zwei Vorgezogenen. Da man sich im Training unter der Woche genau darauf vorbereitet hatte, ließ man sich davon nicht allzu sehr aus dem Konzept bringen. Vielmehr schaffte man es immer wieder Katrin Fett und Kim Rudolf auf den Außenpositionen freizuspielen. In der eigenen Defensive wollte man die Außenspielerinnen komplett wegnehmen, um gegen den Rückraum dann defensiver agieren zu können, da dieser keine Anspielstationen hätte haben sollen und somit auch nicht allzu viel Druck aufbauen können sollte. Soweit die Theorie. Die Mannheimerinnen schafften es aber trotz allem sich, auch auf Außen, immer wieder gute Wurfgelegenheiten herauszuspielen und zeigten sich auch über den gesamten Spielverlauf äußerst treffsicher von außen. Nach der Anfangsphase verpufften die Neureuter Abwehrbemühungen leider etwas mehr bzw. es gelang der Offensive nicht mehr in dem Umfang wie bisher immer in Bewegung zu sein und die offensiven Spielerinnen an der Spitze der Mannheimer Abwehr zu überlaufen. Auch eine Neureuter Auszeit brachte wenig Verbesserung. Vielmehr gelang es der stark aufspielenden Sarah Vetter durch Ballgewinne und daraus resultierende Konter mit drei Treffern in Folge ihre Farben in der 15. Minute auf 12:7 davonziehen zu lassen. Das allerdings ließen Annalena „Lene“ Schneider von der 7m-Linie und die linke Seite der TGN mit den beiden an diesem Abend bärenstarken Akteurinnen Antje Bremer und Lara Weidlandt nicht auf sich sitzen und zwangen so die Hausherrinnen beim 12:10 in der 19. Minute ihrerseits zu einer Auszeit. Doch auch diese konnte die Neureuter Aufholjagd nicht stoppen. In der Defensive fand man inzwischen besseren Zugriff und insbesondere Hannah Kuhn bekam immer wieder ihre Finger an die Pässe an die Kreisläuferin. Ein weiteres Momentum zugunsten der TGN war mit Sicherheit auch die Disqualifikation der vorgenannten Sarah Vetter nach gut 25 Minuten. Weitere Zeitstrafen auf beiden Seiten sorgten für ausreichend Raum auf dem Spielfeld und so konnte Lara Weidlandt zweieinhalb Minuten vor der Pause den Ausgleich für ihr Team erzielen (14:14). Bis zur Halbzeitsirene gelangen den Damen 1 der TGN noch zwei weitere Treffer, so dass man mit einer knappen Zweitoreführung in die Kabine ging.

In selbiger verlangte das Trainerduo auf für die zweite Halbzeit volle Konzentration und Aggressivität in der Abwehr. Allen war klar, dass die Gastgeberinnen sich trotz des Verlusts ihrer vermutlich stärksten Spielerin in eigener Halle nicht so leicht würden geschlagen geben. Nach Wideranpfiff konnte man diese Forderungen leider nicht in die Tat umsetzen. Vielmehr schaffte man es oftmals nicht rechtzeitig die gegnerischen Angreiferinnen richtig zuzumachen, so dass diese immer wieder 7m-Würfe zugesprochen bekamen. Doch auch man selbst kämpft in der Offensive um seine Chancen und wurde ebenfalls immer wieder mit Strafwürfen belohnt. Vom 18:18 nach 35 Minuten an konnte sich keine der beiden Mannschaften mehr mit mehr als zwei Toren absetzen. So wogte das Spiel zwischen Unentschieden und einer knappen Neureuter Führung hin und her. Zwischendurch gelang es der TGN des Öfteren sich schöne Chancen über den Kreis oder auch auf der rechten Seite durch tiefes Stoßen und Binden von zwei Abwehrspielerinnen herauszuspielen. Doch auch die Mannschaft des HC Mannheim Vogelstang warf an diesem Abend alles in die Waagschale. Selbst eine weitere Disqualifikation, dieses Mal für Sarah Föllinger nach ihrer dritten Zweiminutenstrafe, konnte daran nichts ändern. Und auch die Karlsruherinnen wurden in einem nicht übertrieben hart geführten Spiel mehrmals auf die Strafbank geschickt, wodurch es in den Abwehrreihen immer wieder Lücken gab bzw. die Außenspielerinnen aus aussichtsreichen Winkeln zum Abschluss kamen. Nicht einmal zwei Minuten vor Schluss konnten die Gastgeberinnen beim 31:30 das erste Mal seit Langem wieder in Führung gehen. Die Neureuterinnen zeigten aber Charakter und gingen mit drei eigenen Treffern umgehend wieder in Führung. Wer beim 31:33 gut 30 Sekunden vor Schluss aber dachte, dass nun alles entschieden sei, der/die irrte. Vielmehr brauchte es nach einem Freiwurf nach Abpfiff der regulären Spielzeit zwei Blicke, bevor sich die Neureuter Damen sicher waren, dass der gegnerische Wurf tatsächlich am äußeren Gestänge des Tores eingeschlagen hatte und sie sich erleichtert in die Arme fallen konnten. Nach einem für einige auch emotional nicht einfachen Spiel, waren die beiden Zähler umso wertvoller. Besonders erfreulich war außerdem nicht nur, dass man gezeigt hatte, dass auch ohne das so geliebte Haftmittel ein Sieg mit mehr als 30 eigenen Treffern möglich war, sondern vor allem auch, dass einige Spielerinnen, die in letzter Zeit etwas weniger zum Zuge gekommen waren, in diesem Spiel ihre Klasse und Wichtigkeit für die Mannschaft unter Beweis stellen konnten. Zudem konnten mit Lilian „Lilly“ Fischer eine Rückkehrerin und mit Katharina Gehl eine neue Spielerin ihren Einstand geben.

Am kommenden Wochenende gastiert der TV Schriesheim in der Neureuter Sporthalle, mit dem man aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen hat. Das Spiel ist auf Samstag, den 18.03.2023, ab 17 Uhr terminiert. Die 1. Damenmannschaft würde sich wie immer über lautstarke Unterstützung freuen.

Es spielten:
Leoni Dahnert (Tor), Lilian Fischer (Tor), Hannah Kuhn (2), Kathrin Häcker (1), Lara Weidlandt (5), Natascha Philipp, Kim Rudolf (6/4), Annalena Schneider (5/2), Doreen Schukraft (1), Antje Bremer (7), Melissa Mühl, Judith Pütz, Katharina Gehl, Katrin Fett (6)

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