Handball Damen 1
von Hanna Janke
Nicht cool genug in der Schriesheimer Eishölle
TV Schriesheim – TGN 36:27 (19:12)
Einen rabenschwarzen Tag erwischte die 1. Damenmannschaft der TGN am vergangenen Sonntag für die Auswärtspartie beim TV Schriesheim. Der überzeugende Auftritt gegen den HC Mannheim-Vogelstang eine Woche zuvor hatte eigentlich Hoffnung auf weitere attraktive Auftritte gemacht. Trainer Stefan „Steve“ Rudolf gab seiner Mannschaft so vor dem Anpfiff prinzipiell auch nur die vermeintlich einfache Anweisung alles so zu machen wie im vergangenen Spiel. Seine Schützlinge taten sich in der ungeheizten Halle des Schulzentrums in Schriesheim damit aber extrem schwer. Nach dem 1:1 musste die TGN die Gastgeberinnen direkt etwas ziehen lassen. Es folgte eine frühe Zeitstrafe für die Neureuterinnen, die die Hausherrinnen nutzten, um ihren Vorsprung auf 4:1 zu erhöhen. Die Abwehr der Karlsruherinnen fand dieses Mal kaum Zugriff auf die gegnerischen Spielerinnen, vielmehr erlaubten sie ihnen immer wieder relativ unbedrängte (Schlag-)Würfe innerhalb des Neunmeters und teilweise auch Durchbrüche. Auch das Aushelfen wollte dieses Mal nicht so richtig gelingen. Und auch im Angriff tat man sich schwer sich klare Chance herauszuspielen und verfiel dann mit überhasteten Abschlüssen wieder in alte Muster. Auch das schnelle Spiel nach vorne stockte immer wieder und selbst bei klaren Torchancen wollte der Ball einfach nicht den Weg ins gegnerische Gehäuse finden. Beim Stand von 8:4 sah sich Steve Rudolf dann nach 13 Minuten genötigt, sein Team zu einer Auszeit zusammenzurufen. Leider gelang es ihm aber nicht nachhaltig seinen Spielerinnen Sicherheit zu vermitteln. Das Schiedsrichtergespann verursachte auf beiden Seiten zwar immer wieder fragende Gesichter, verfolgte allerdings trotz allem eine erkennbare Linie und hatte auf den Spielausgang keinen entscheidenden Einfluss. Die Schriesheimerinnen konnten die Unsicherheit der Gäste nutzen und sich kontinuierlich absetzen. Nach gut 20 Minuten betrug der Neureuter Rückstand bereits sieben Tore (14:7). Bis zur Halbzeit konnte man diesen dann auch nicht mehr nennenswert reduzieren. Eine Abwehrumstellung hin zu einer offensiveren Formation brachte nur bedingten Erfolg. Mit der Pausensirene gelang den Hausherrinnen das 19:12.
In der kalten Kabine versuchte das Trainerteam der Mannschaft zu vermitteln, dass noch nichts verloren war und man mehr an sich selbst scheiterte als an den Gegnerinnen. Nach Wiederanpfiff schien es auch eine Zeitlang so, als ob die TGN-Damen endlich ihr Feuer entfacht hätten und man einmal mehr eine Partie trotz größerem Halbzeitrückstand noch würde drehen können. In dieser Phase gelang es deutlich besser, sich klare Chancen herauszuspielen und diese auch in Zählbares umzumünzen. So konnte man sich bis auf zwei Tore Differenz herankämpfen. Nach 38 Minuten stand somit ein 21:19 auf der Anzeigentafel und es schien fast so als sei die Partie wieder komplett offen. In der Folgezeit gab es Zeitstrafen auf beiden Seite, die jedoch keine Mannschaft nutzen konnte, um das Spiel an sich zu reißen. So stand es nach 42 Minuten 24:22. Dann allerdings erlosch der Neureuter Funke bedauerlicher Weise wieder. Nach vier Gegentreffern bat Coach Rudolf sein Team erneut zum Gespräch, konnte es aber nicht aus der Froststarre erwecken. Vielmehr konnten sich die Schriesheimerinnen direkt bis auf 31:22 absetzen, bevor nach zehn aus Neureuter Sicht torlosen Minuten der TGN mal wieder ein Treffer gelang. Diese Hypothek erwies sich dann in der verbleibenden Spielzeit als zu hoch. Nicht einmal Ergebniskosmetik konnte man noch betreiben. Beim Stand von 36:27 schlichen die Neureuterinnen so mit hängenden Köpfen unter die eisigen Duschen.
Für die nächste Partie empfängt die TGN am kommenden Sonntag, den 13.11., den TSV Rot-Malsch 2 in der heimischen Neureuter Sporthalle. Dort gilt es sich selbstbewusst der eigenen Heimstärke zu besinnen und ab 15:30 Uhr alles in die Waagschale zu werfen, um zwei Punkte auf der Habenseite verbuchen zu können. Über lautstarke Unterstützung würde sich die Mannschaft wie immer sehr freuen.
Es spielten:
Leoni Dahnert (Tor), Elizabeth Pastor Castro (Tor), Lara Weidlandt, Natascha Philipp, Eva Karpf, Kim Rudolf (1), Sophie Kochendoerfer (6), Annalena Schneider (8/3), Doreen Schukraft (2), Alena Frick (3), Melissa Mühl, Judith Pütz (3), Alena Stolz (3), Katrin Fett (1)